Selbstbedienungskasse im Supermarkt

Bereits vor der Pandemie erfreuten sich Selbstbedienungskassen im Lebensmittelhandel zunehmender Beliebtheit. Im vergangenen Jahr haben diese rasant zugenommen, da die Beschränkung persönlicher Kontakte unabdingbar war. Nach der Lockerung der pandemiebedingten Einschränkungen in vielen Regionen könnte man annehmen, dass wir wieder zur Situation Anfang 2020 zurückkehren. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Denn jetzt, da die Menschen bei ihren Lebensmitteleinkäufen erlebt haben, wie praktisch autonom bediente Kassen sind, sprechen sie sich für mehr derartige Kassen aus.

Unkompliziertes Einkaufen hat oberste Priorität
Im Oktober 2020 hat die National Retail Federation (NRF) 2.949 Erwachsene in den USA befragt, um zu ermitteln, wie sich unkomplizierte Abläufe auf das Käuferverhalten auswirken und was dies für die Zukunft des Einzelhandels bedeuten könnte. Laut Umfragebericht sind unkomplizierte Abläufe in einer Zeit, in der Zeit für die Familie, die Arbeit und die Schule immer wertvoller wird, immer wichtiger. Kein Wunder, dass die Menschen auch bei ihrem Lebensmittelhändler Zeit und Mühe sparen möchten.

So gaben beispielsweise 83% der Befragten an, dass ihnen unkompliziertes Einkaufen jetzt wichtiger ist als vor fünf Jahren. 97% wiederum gaben an, einen Einkauf vorzeitig beendet zu haben, weil er zu kompliziert war.

Diese Haltung zeigt sich insbesondere in Bezug auf Alltagseinkäufe, wobei Lebensmitteleinkäufe an erster Stelle stehen. Auf die Bitte hin, anzugeben, wie wichtig unkomplizierte Abläufe sind, antworteten 63% in Bezug auf Lebensmitteleinkäufe mit „sehr wichtig“ – ein deutlich höherer Anteil als bei den anderen Kategorien (Bekleidung, Elektronik, Körperpflege und Haustierzubehör). Die Befragten sind sogar bereit, mehr dafür zu bezahlen, wobei auch hier wieder die Lebensmitteleinkäufe mit 66% führend sind.

Besonders an der Kasse
Wichtig ist aber auch, in welcher Phase des Einkaufs die Verbraucher unkomplizierte Abläufe genießen können. So ergab die Umfrage, dass sich der Verbraucher besonders an der Kasse eine einfache Abwicklung wünscht.

Laut Bericht der NRF würden 9 von 10 Verbrauchern einen Einzelhändler, der praktische Abläufe bietet, mit höherer Wahrscheinlichkeit auswählen. Darüber hinaus wünschen sie sich, dass Einzelhändler noch mehr dazu tun, um Ihnen Zeit und Mühe zu ersparen. So sprachen sich 55% der Befragten für eine einfachere Abwicklung an der Kasse aus.

Selbstbedienungskassa: ein verbreiteter Trend
In Europa zeigt sich eine ähnliche Haltung: Im September 2020 befragte die Unternehmensberatung McKinsey 5.338 Erwachsene in Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien sowie im Vereinigten Königreich anhand einer gewichteten Stichprobe, um die europäische Gesamtbevölkerung widerzuspiegeln. Die Studie ergab, dass 82% jener, die während der Pandemie begonnen hatten, die Technologie der Selbstbedienungskassa zu nutzen, angaben, diese auch weiterhin nutzen zu wollen.

Auffallend ist, dass dieser Anteil annähernd dem in den USA gemessenen Anteil (83%) entspricht, was bestätigt, dass die Selbstbedienungskasse Zukunft hat. Um für diese schnelle Veränderung des Verbraucherverhaltens gerüstet zu sein, müssen Lebensmittelhändler über eine geeignete Selbstbedienungskassen-Architektur verfügen. Und zwar eine, die anpassbar ist, um eine möglichst flexible Kauferfahrung zu bieten.

Welchen wesentlichen Schluss zieht McKinsey daraus? „Für Einzelhändler bedeutet dies, dass sich Investitionen in eine neue Kassentechnologie schnell amortisieren könnten.“

Quellen:
https://nrf.com/research/consumer-view-winter-2020
https://www.mckinsey.com/business-functions/marketing-and-sales/our-insights/the-conflicted-continent-ten-charts-show-how-covid-19-is-affecting-consumers-in-europe